Durchgeführt wurde die Forschungsstudie von Linus Dahlander, Professor of Strategy an der ESMT und Inhaber des Lufthansa Group Chair in Innovation, in Zusammenarbeit mit Michela Beretta und Lars Frederiksen von der Universität Aarhus, Arne Thomas von der Universität Amsterdam sowie Shahab Kazemi und Morten H.J. Fenger, ehemaligen Forschern der Universität Aarhus. Im Mittelpunkt des Forschungsinteresses stand die Frage, wie sich offene Innovationsplattformen auf die Ideengenerierung auswirken und ob sich die Merkmale, die Personen als Erfolgsindikatoren identifizieren, in den verschiedenen Phasen der Ideengenerierung unterscheiden.
Darüber hinaus untersuchte das Forschungsteam, ob ein prädiktives Modell für maschinelles Lernen auch schlechte Ideen in der Anfangsphase der Ideengenerierung aussortieren und die erfolgversprechenden Ideen auswählen kann. Zu diesem Zweck analysierten sie Daten der LEGO IDEAS Plattform, einer interaktiven digitalen Plattform, auf der die Nutzerinnen und Nutzer einen Vorschlag für ein neues LEGO-Set einreichen können. Diese Vorschläge durchlaufen dann verschiedene Auswahlrunden, bis eine Gewinnerin oder ein Gewinner gefunden ist – ein Paradebeispiel für Crowdsourcing.
Die Untersuchung ergab zwei Hauptergebnisse: Erstens unterscheiden sich die Kriterien der Menschen für die Bewertung des Potenzials einer Idee je nach ihrer Entwicklung erheblich. Zu Beginn stehen Status und Präsentation des Ideengebers im Mittelpunkt des Interesses. Mit zunehmender Entwicklung der Idee rücken jedoch ihre Popularität und ihr Wachstumspfad in den Mittelpunkt. Das zweite wichtige Ergebnis betrifft die Leistungsfähigkeit des maschinellen Lernens. Können Algorithmen das menschliche Urteilsvermögen beim Durchsuchen potenzieller Goldminen übertreffen? Diese Studie untersucht die Vorhersagefähigkeiten des maschinellen Lernens, um die Gewinner aus einer Vielzahl von Einreichungen herauszufiltern.
„Unsere Forschung gibt Innovationsmanagerinnen und -managern einen Fahrplan an die Hand”, betont Linus Dahlander, Professor of Strategy an der ESMT und Inhaber des Lufthansa Group Chair in Innovation. “Indem sie diese kritischen Merkmale erfolgreicher Ideen verstehen, können Managerinnen und Manager unzureichende Konzepte bereits in der Anfangsphase aussieben. Die langfristigen Auswirkungen? Besser informierte, strategische Entscheidungen im Innovationsmanagement.”
Interessanterweise stellte die Studie fest, dass die frühen Phasen einer Idee ein klareres Vorhersagefenster bieten als die späteren Phasen. Frühzeitige Anzeichen waren entscheidend, um zu verstehen, welche Ideen von der Masse abgelehnt werden würden.
Die Forschungsergebnisse wurden in der Zeitschrift Research Policy veröffentlicht. Das Paper kann hier eingesehen werden.