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Press Release

ESMT Berlin Studie: Frauen erinnern ihr berufliches Netzwerk anders als gedacht

Frauen erkennen soziale Verbindungen am Arbeitsplatz genauer, doch Männer nutzen Netzwerke erfolgreicher für ihren Aufstieg. Neue Forschung zeigt: Frauen haben einen Vorteil, doch verlieren ihn genau dort, wo Netzwerke offen, unübersichtlich und oftmals entscheidend für Karrieren sind.
Berlin | 01.09.2025
Credit ESMT Berlin

Frauen haben ein feineres Gespür für Beziehungen im Berufsleben. Sie erkennen präziser, wer mit wem in Kontakt steht, und merken sich diese Strukturen zuverlässiger. Paradoxerweise könnte gerade diese Fähigkeit erklären, warum Frauen in bestimmten Positionen unterrepräsentiert sind. Das legt aktuelle Forschung von Eric Quintane (ESMT Berlin), Matthew Brashears (University of South Carolina), Helena V. González-Gómez (NEOMA Business School) und Raina Brands (UCL School of Management) nahe, erschienen in der Fachzeitschrift Personnel Psychology. 

In drei Studien mit insgesamt mehr als 10.000 Teilnehmenden zeigte sich ein klares Muster: Frauen erinnern sich genauer an Beziehungsgeflechte in Teams, insbesondere in dichten, vertrauten Netzwerken. Dies konnte sowohl in einer groß angelegten Befragung in den USA als auch in einer Untersuchung realer Freundschaftsnetzwerke von MBA-Studierenden und in einem Online-Experiment mit Berufstätigen nachgewiesen werden. Sobald berufliche Netzwerke jedoch offener und weniger verbunden sind, also sogenannte strukturelle Löcher aufweisen, verschwindet dieser Vorsprung. 

Strukturelle Löcher entstehen zum Beispiel in abteilungsübergreifenden Projektteams, in denen sich viele Teammitglieder untereinander kaum kennen und Informationen nur über wenige zentrale Personen fließen, oder in informellen Netzwerken rund um Führungskräfte, bei denen einige Schlüsselpersonen mehrere Entscheidungsträger miteinander verbinden, während andere keinen direkten Zugang haben. In beiden Fällen sind es die Personen an den Schnittstellen, die Einfluss gewinnen können. In solchen Netzwerken verlieren Frauen ihren Vorsprung gegenüber Männern. 

 „Frauen scheinen stärker auf ein mentales Schema der triadischen Schließung zurückzugreifen. Dabei wird eine Beziehung zwischen zwei Personen angenommen, wenn beide mit einer dritten Person verbunden sind“, erklärt Eric Quintane, Associate Professor für Organizational Behavior an der ESMT Berlin. „Diese gedankliche Abkürzung verbessert ihre Treffsicherheit in dichten, vertrauten Teams, führt jedoch in locker verbundenen Netzwerken mit strukturellen Löchern zu Phantomverbindungen und lässt ihren Vorteil in genau diesen Kontexten verschwinden.“ 

Die Ergebnisse legen nahe, dass Organisationen sich der unterschiedlichen kognitiven Wahrnehmungsmuster bewusst sein sollten, um sicherzustellen, dass Frauen und Männer gleichermaßen Zugang zu Schlüsselpositionen erhalten, in denen es auf das Erkennen und Überbrücken von Netzwerklücken ankommt. 

Über die ESMT Berlin

Die ESMT Berlin ist eine weltweit führende Wirtschaftsuniversität. Von 25 globalen Unternehmen gegründet, bietet die ESMT Master-, MBA- und PhD-Studiengänge sowie Managementweiterbildung an. Die Kurse werden auf dem Berliner Campus, an Standorten weltweit, online sowie als hybride Kurse mit Teilpräsenz angeboten. Mit einem Fokus auf Leadership, Innovation und Analytics veröffentlichen die Professorinnen und Professoren der ESMT regelmäßig ihre Forschungsergebnisse in führenden wissenschaftlichen Publikationen. Zusätzlich bietet die ESMT eine Plattform für den Diskurs zwischen Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Die ESMT ist eine staatlich anerkannte private wissenschaftliche Hochschule mit Promotionsrecht und ist von AACSB, AMBA, EQUIS und ZEvA akkreditiert. Die Business School engagiert sich für Vielfalt, Gleichstellung und Inklusion in all ihren Aktivitäten und Gemeinschaften.
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