In ihrer Arbeit identifizieren die Forschenden dabei drei wesentliche Kernbereiche für den Einfluss von KI – die Verbesserung praktischer Anwendungen durch größere Effizienz und Skalierbarkeit, die Ermöglichung neuer Geschäftsmodelle und Formen der Zusammenarbeit sowie die Neugestaltung traditioneller Methoden der Open Innovation. Gemeinsam mit Marcus Holgersson (Chalmers University of Technology), Henry Chesbrough (University of California, Berkeley) und Marcel Bogers (Eindhoven University of Technology) entwickelte er die Studie Open Innovation in the Age of AI, welche nun in einer Sonderausgabe zum zwanzigsten Jubiläum von Open Innovation erschien.
Verbesserung der praktischen Anwendung dank neuer Technologien:
Die Studie zeigt, dass künstliche Intelligenz Open Innovation durch die Optimierung etablierter Methoden erheblich beeinflusst. KI-gesteuerte Anwendungen wie die Verarbeitung natürlicher Sprache (Natural Language Processing) und vorausschauende Analyse (Predictive Analysis) können die Suche nach externem Wissen, die Bewertung von Ideen und die Identifikation der richtigen Partner verbessern. Weiter helfen diese Technologien dabei, kritische Prozesse wie Ideenfindung und Machbarkeitsstudien schneller, genauer und skalierbarer zu gestalten.
Künstliche Intelligenz treibt neue Geschäftsmodelle:
Der Einsatz von KI fördert zudem das Entstehen innovativer Geschäftsmodelle und neuer Märkte. Dabei ermöglicht die Technologie ein bisher nie dagewesenes Maß an Zusammenarbeit und Dezentralisierung. So etwa beim Föderalen Lernen, welches die gemeinsame Innovation über Organisationen hinweg erleichtert. Es ermöglicht Unternehmen dank künstlicher Intelligenz zusammenzuarbeiten, ohne sensible Daten auszutauschen und veranschaulicht, wie KI die traditionellen Grenzen der Zusammenarbeit verändern kann und so neue Möglichkeiten für gemeinsamen Fortschritt schafft.
Veränderung und Neugestaltung traditioneller Methoden:
Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass künstliche Intelligenz traditionelle Methoden der Open Innovation nicht nur verändert, sondern in einigen Fällen sogar vollständig ersetzt. Manche dieser Fortschritte werfen daher kritische Fragen über die sich entwickelnde Rolle der menschlichen Kreativität und Zusammenarbeit in einer künftig KI-gesteuerten Innovationslandschaft auf. Denn automatisierte Ideenfindung und synthetische Datengenerierung ermöglichen zwar effiziente und hoch skalierbare Innovationsprozesse, verringern aber den Bedarf an menschlicher Zusammenarbeit: „KI bietet weitreichende Möglichkeiten, Open Innovation voranzutreiben, aber sie bringt auch komplexe Herausforderungen mit sich. Um das Potenzial künstlicher Intelligenz zu maximieren, müssen wir ein Gleichgewicht zwischen KI-getriebener Effizienz und menschlicher Kreativität finden und gleichzeitig kritische Fragen wie ethische Bedenken, Streitigkeiten über geistiges Eigentum und die mögliche Aushöhlung traditioneller Praktiken der Zusammenarbeit angehen,“ so Dahlander.