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16.07.2025
Sustainable development

Berlins Zukunft auf historischem Grund bauen

Spreeinsel-Institutionen bündeln ihre Kräfte für die Stadtteilentwicklung
| 16.07.2025
Panel, Sommer auf der Insel – Nachbarschaftsfest
Panelists representing ESMT, Berlin, and Humboldt Forum speak at the neighborhood festival, July 5, 2025

Am 5. Juli 2025 versammelten sich Anwohner, Studierende, Familien und Gäste aus ganz Berlin im Garten der ESMT Berlin, um den Sommer im Herzen der Hauptstadt zu feiern und an einem wichtigen Gespräch über die Zukunft ihres Stadtteils teilzunehmen. Der Höhepunkt des Nachmittags war eine Podiumsdiskussion über die Stadtentwicklung auf der Spreeinsel, moderiert von Jan Linders vom Humboldt Forum, mit Berlins Chefstadtplanerin Prof. Petra Kahlfeldt, dem ehemaligen technischen Vorstandsmitglied des Humboldt Forums Hans-Dieter Hegner und Georg Garlichs, Director of Real Estate an der ESMT.

Die Veranstaltung exemplifizierte, was Kahlfeldt die Kraft der institutionsübergreifenden Zusammenarbeit nannte: „Ich finde es absolut wunderbar – mit einer Stimme als Nachbarn zu sprechen.“ Diese Einheit unter den Nachbarn auf der Spreeinsel – Bertelsmann Stiftung, Bundesstiftung Bauakademie, ESMT Berlin, Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin, Humboldt Forum, PETRI Berlin, WBM Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte mbH – erweist sich als wesentlich für die Gestaltung eines der historischsten und dynamischsten Stadtteile Berlins.

mosaic fountain in the garden

ESMTs wachsender Campus: Expansion mit Umweltverantwortung

Als Gastgeber der Veranstaltung enthüllte die ESMT seinen Beitrag zur Entwicklung des Stadtteils. Garlichs skizzierte Pläne für drei neue Gebäude auf dem Campus der Wirtschaftsuniversität: ein Studierendenwohnheim mit 150 Betten („unser kleiner Beitrag gegen die Wohnungsnot“, wie er es ausdrückte), ein Bürogebäude mittlerer Größe und eine größere Einrichtung zur Unterstützung des langfristigen Wachstums der Hochschule.

Entscheidend ist, dass der historisch geschützte zentrale Garten unverändert bleiben wird, und die Schule plant, den Flusszugang noch attraktiver zu gestalten. Dieser Ansatz zeigt, wie institutionelles Wachstum den Stadtteilcharakter verbessern kann, anstatt ihn zu beeinträchtigen.

In einer Geste des unmittelbaren Gemeinschaftsengagements kündigte Garlichs die Eröffnung des restaurierten Mosaikbrunnens im September an, der einen kühlenden, einladenden Raum für Studierende und für Nachbarinnen und Nachbarn bieten wird. „Unser Campus ist die meisten Tage geöffnet – fast rund um die Uhr – für Studierende und Besucherinnen und Besucher gleichermaßen.“

Wohnen mit Vision: Vergangenheit und Zukunft in der Breite Straße integrieren

Der Mittelpunkt der Diskussion war das ehrgeizige Wohnprojekt in der Breite Straße, geleitet von der staatseigenen WBM. Fünf neue Wohngebäude werden auf dem derzeit leerstehenden Grundstück entstehen, wobei 50 Prozent mietpreisgebundene Einheiten zwischen 7 und 12 Euro pro Quadratmeter anbieten – eine bewusste Entscheidung, die Berlins Engagement für gemischte Einkommensgemeinden widerspiegelt.

„Wir wollen eine gemischte Stadt“, erklärte Kahlfeldt einem Zuschauer, der fragte, warum eine so exklusive Lage sich nicht auf hochwertige Wohnungen konzentrieren würde. „Die Adresse allein sollte nicht bestimmen, wer hierhergehört.“

Diese Philosophie erstreckt sich über die reine Ökonomie hinaus und umfasst Berlins kulturelle Identität: Ein Gebäude wird Künstlerateliers und eine Galerie beherbergen – ein „Haus der Kunst“, das zum kreativen Ökosystem der Gegend beitragen soll.

Bemerkenswert ist, dass die Entwicklung bedeutende archäologische Funde in ihre Erdgeschoss- und Kellerräume integrieren wird, wodurch eine öffentlich zugängliche Erinnerung an Berlins unterirdische historische Schichten geschaffen wird. Dieser innovative Ansatz verwandelt Bauherausforderungen in kulturelle Möglichkeiten und ermöglicht es allen Besuchenden und Anwohnenden, buchstäblich durch Jahrhunderte der Berliner Geschichte zu wandeln.

Das Humboldt Forum hat bereits einen Vorabmietvertrag für Büroräume in der Entwicklung unterzeichnet, was hilft, seine wachsenden Operationen in der Nähe des Hauptausstellungsorts zu konsolidieren – ein praktisches Beispiel für die institutionelle Koordination, die die Entwicklungsstrategie der Spreeinsel definiert.

Klimaresponsives Stadtdesign: Neugestaltung des Schlossplatzes

Auch die Anpassung öffentlicher Räume an zunehmend heiße Sommer – eine der drängendsten urbanen Herausforderungen Berlins – war Thema der Podiumsdiskussion. Der südliche Vorplatz des Humboldt Forums, der kurz vor der Pandemie fertiggestellt wurde, hat sich während Spitzentemperaturen als unwirtlich erwiesen – ein Problem, das Stadtplaner nun direkt angehen.

Hegner skizzierte eine ehrgeizige Neugestaltungsinitiative: Es ist wie eine botanische Weltreise: 80 Bäume aus Asien, Amerika und Europa. Die Klimaanpassungsstrategie umfasst drei neue „Bauminseln“, die Schatten und Sitzgelegenheiten bieten, und einen zeitgenössischen Brunnen am Portal II des Humboldt Forums, den die Stadt durch einen Designwettbewerb ab 2026 auswählen wird.

„Man muss Wasser sehen und hören können“, erklärte Kahlfeldt. „Wenn es einen Brunnen gibt, sitzen meistens Kinder darin oder Erwachsene tauchen ihre Füße ein“, sagte sie mit einem Lächeln. „Nach einem langen Besuch will man einfach seine Füße kühlen und im Schatten ausruhen. Warum nicht?“ Dieses Detail, so klein es scheint, spiegelt eine breitere Philosophie über öffentliche Räume wider – dass sie nicht nur funktional, sondern wirklich einladend und am Menschen orientiert sein sollten.

Das Brunnendesign wird zeitgenössische Ästhetik mit historischer Sensibilität ausbalancieren müssen, was Kahlfeldt die „historische Bedeutung“ des Ortes nannte. Diese Herausforderung, die Vergangenheit zu ehren, während Planer Räume für die Zukunft schaffen, durchzieht jeden Aspekt der Spreeinsel-Entwicklung.

Gemeinschaftsstimmen: Von Baustellenmüdigkeit zu kooperativer Vision

Die offene Fragerunde offenbarte das tiefe Engagement der Bewohner für die Transformation ihres Stadtteils. Ein Besucher äußerte die Hoffnung auf ein Ende des „permanenten Baustellengefühls“, das Mitte in den letzten Jahren charakterisiert hat. Kahlfeldt erkannte diese Müdigkeit an, wies gleichzeitig aber auf das Licht am Ende des Tunnels hin: „Ich habe das Gefühl, wir sind jetzt in der Erntezeit“, sagte sie und bezog sich auf die vielen Projekte, die nun in die Umsetzungsphasen eintreten.

Ein anderer Gast brachte einen praktischen Vorschlag aus Chemnitz: die Einbeziehung von Sitzsteinen im Brunnenwasser zum Abkühlen – eine Idee, die Kahlfeldt mit Interesse aufnahm und den kooperativen Geist demonstrierte, der den Entwicklungsprozess der Spreeinsel definiert.

Diese Interaktionen hoben etwas hervor, das oft in Stadtplanungsdiskussionen fehlt: die Anerkennung, dass Entwicklung nicht nur um Gebäude und Infrastruktur geht, sondern darum, Räume zu schaffen, in denen Gemeinschaften gedeihen können.

Ein Modell für Stadtentwicklung

Die Podiumsdiskussion zur Spreeinsel offenbarte mehr als nur Baupläne; sie präsentierte ein Modell dafür, wie Städte im 21. Jahrhundert verantwortlich entwickelt werden können. Indem Regierungsbeamte, Institutionsleiter und Gemeindemitglieder im selben Raum zusammengebracht wurden, demonstrierte die Veranstaltung, dass bedeutsame Stadtentwicklung einen kontinuierlichen Dialog erfordert, nicht Planung von oben nach unten.

Das Engagement für gemischte Einkommenswohnungen, Klimaanpassung, historische Erhaltung und Gemeinschaftsengagement spiegelt eine Reifung im stadtplanerischen Denken wider. Wie Kahlfeldt bemerkte: „Wir ernten bereits die Früchte vergangener Planung. Und wie dieses Festival zeigt, bauen wir diese Zukunft gemeinsam.“

Mit Beiträgen der Stadt, der Bundesregierung und wichtiger kultureller und bildungspolitischer Institutionen wird die Spreeinsel in einen lebenswerten, inklusiveren und umweltbewussteren urbanen Raum verwandelt. Das Gespräch, das in ESMTs Garten begann, repräsentiert nicht nur Stadtteilplanung, sondern eine Vorlage dafür, wie demokratische Gesellschaften ihre urbanen Zukünfte gestalten können.

Schauen Sie sich die Fotos von „Neighborhood Festival – Summer on the Island" von Fotografin Ana Torres auf Flickr an.

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Neighborhood Festival – Summer on the Island

Fotos von Ana Torres on Flickr
Tammi L. Coles

Tammi L. Coles

Senior Editor, ESMT Berlin
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